Castor auf dem Abstellgleis
Rheinsberger Eisenbahnfreunde bauen am Bahnhof mit eigener Technik um

RHEINSBERG. Die Mitglieder Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof scheuen weder Mühen noch Kosten, wenn es um ihr Hobby geht. Besonders stolz sind die ehemaligen Eisenbahner auf ihre umfangreiche Sammlung, die, im ehemaligen Lokschuppen aufbewahrt, immer wieder Zuwachs erhält.
Als jüngstes Exponat in der Rheinsberger Eisenbahn-Sammlung konnte ein so genannter Schienenkleinwagen erworben werden. Das Fahrzeug, das unter anderem von Reparaturtrupps der Bahn benutzt wird, ist noch betriebsbereit. Die Ladefläche des gelben Fahrzeuges ist mit einem Kran ausgestattet, mit dessen Hilfe sogar Lasten gehoben werden können. Der dieselbetriebene Motor springt problemlos an, sodass die Rheinsberger Eisenbahnfreunde bei Bedarf ihren Schienenkleinwagen auch einmal als Zugmaschine einsetzen können, um einen Waggon zu versetzen. "Die finanziellen Mittel für den Kauf des Kleinwagens hat uns noch Christian Carstens besorgt. Eigentlich kommt das Geld ja von Jürgen Graf, aber ohne die Vermittlung von Herrn Carstens wäre manches nicht möglich gewesen", erzählt der Vorsitzende der Rheinsberger Arbeitsgemeinschaft.
Er und alle Mitglieder sind erschüttert über den plötzlichen Tod ihres Unterstützers. "Nach dem Ableben unseres ehemaligen Vorsitzenden Volkmar Hilbert trifft es uns jetzt ein zweites Mal", bringt Blankenburger seine Trauer zum Ausdruck. Die Mitglieder des Vereins sehen es als eine Verpflichtung an, im Sinne der Verstorbenen weiterzumachen.
So stand am vergangenen Sonnabend ein Arbeitseinsatz auf dem Programm, bei dem den Vereinsmitgliedern alles abverlangt wurde. Es ging darum, eine Verbindung zwischen zwei Gleisen herzustellen. Die wurde gebraucht, um den ehemaligen Castortransportwagen aus dem Kernkraftwerk Rheinsberg endgültig aufs Abstellgleis transportieren zu können.
Nachdem bereits in den Tagen davor die Vorarbeiten liefen, war das Werk am Mittag vollbracht. Jetzt steht der Spezialwaggon mit dem trafoähnlichen Tarn-Aufbau gemeinsam mit einem Werkstattwagen auf einem Gleisstück am Rande des Bahnhofs. Prellböcke an beiden Enden verhindern, dass die Wagen davonrollen können. Dort soll der Wagen endgültig stehen bleiben. Wie Blankenburger berichtet, sollen zum Bahnhofsfest am 1. September Schilder die Geschichte des besonderen Waggons erklären.
Jürgen Rammelt
(MAZ (Ruppiner Tageblatt), 2002-07-12)


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