Mit dem "Roten Brummer" auf den Schienen
Die Prinzenstadt Rheinsberg lud am Wochenende zu ihrem zwölften Bahnhofsfest ein

Die Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof und der Heimatverein Rheinsberger Seenkette hatten beim zwölften Bahnhofsfest wieder etliche Attraktionen zu bieten - insbesondere an Bahnnostalgie fehlte es nicht.
Schon am Sonnabendvormittag, als die ersten Klänge des Schwedischen Musikkorps der Territorialstreitkräfte erklangen, strömten viele Besucher auf den Bahnhof der Prinzenstadt. Einige besuchten im alten Bahnhofsgebäude den Lokschuppen, wo sie die Fotoausstellung über die Geschichte der S- und U-Bahnen in Berlin, die Ausstellung der DDR-Mopeds aus den Jahren 1955 bis 1990 und unzählige historische Eisenbahnkleinteile besichtigten.
Einige ältere Ehepaare genossen nur die Marschmusik auf dem Bahnhofsgelände bei Bratwurst, Erbseneintopf oder Kaffee und Kuchen. Junge Familien, Großeltern mit ihren Enkelkindern und viele mehr erfreuten sich am Nostalgieambiente des Festes. Sie traten bei der Fahrrad-Draisine auf einem separaten Gleis des Geländes kräftig in die Pedalen oder besichtigten die Kleinlok Kö aus dem Jahre 1934.
Sehr viele Gäste fuhren mit dem Uerdinger Schienenbus zum Bahnhof Stechlinsee. Der Schienenbus ist auch bekannt als "Ferkeltaxe" oder "Roter Brummer". Er beförderte erst die Gäste von Berlin-Gesundbrunnen nach Rheinsberg und anschließend stündlich die Festgäste vom Rheinsberger Bahnhof zum Werkbahnhof Stechlinsee. Unzählige Eisenbahnnostalgiker zückten bei Einfahrt des Triebwagens ihre Kameras.
Vor allem Kinder waren Fahrgäste. Sie lachten und sangen lauthals. So standen einige barfuß auf den Sitzbänken, wie Ronja, Hedda und Leila, die mit ihrer Großmutter Roswitha Kühl vor den riesigen Glasscheiben des Zuges standen und auf die Wälderlandschaft neben den Schienen blickten.
Andere Besucher begaben sich auf die Hebebühne, um das Bahnhofsgewimmel mit Musik und Tanz aus der Höhe zu genießen.
Fricke
(Ruppiner Anzeiger, 2010-08-30)


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