Bus als Konkurrenz zur Bahn
Rheinsberger Abgeordnete sind vom Kreis um ihre Meinung gefragt

RHEINSBERG. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof sehen in der Einrichtung einer Buslinie von Rheinsberg über Lindow nach Gransee wenig Sinn. „Die Politik sollte eher dafür sorgen, dass die bestehende Bahnstrecke von Rheinsberg über Herzberg nach Löwenberg schneller gemacht wird", sagt Udo Blankenburger.
Der Vereinsvorsitzende reagiert damit auf einen Vorschlag der FDP-Fraktion des Kreistages, eine solche Buslinie einzurichten (die MAZ berichtete). Aus Sicht von Blankenburger würde eine solche Buslinie wenig Vorteile bringen und sich auch nicht rechnen. Bereits jetzt sei man unter Benutzung der Regionalexpress-Strecke über Herzberg-Löwenberg 30 Minuten schneller in Berlin als von Rheinsberg über Neuruppin. „Ein Nachteil ist, dass die Züge nur mit 60 Stundenkilometern auf der Strecke unterwegs sind", erklärt Blankenburger. Allerdings würde bereits an den Voraussetzungen gearbeitet, das Tempo auf 80 Stundenkilometer erhöhen zu können. Blankenburger und seine Vereinsmitglieder befürchten, dass die Strecke eines Tages unrentabel wird, wenn immer mehr auf den Busverkehr gesetzt wird. Das würde unweigerlich zum Verlust von Arbeitsplätzen führen. Außerdem wären Investitionen der Bahn in den Gleiskörper, in Schranken- und Signalanlagen sowie Leit- und Regeltechnik in den Sand gesetzt.
Rheinsbergs Bürgermeister Manfred Richter sieht das genauso. „Wenn die Geschwindigkeit erhöht wird, würde das Bahnfahren noch attraktiver werden", meint Richter. Die Stadt ist vom Landkreis aufgefordert, sich mit dem Problem zu beschäftigen. In dem Schreiben wird von einem „gravierenden Mobilitätsvorteil" für Lindow und Rheinsberg gesprochen.
Jürgen Rammelt
(MAZ (Ruppiner Tageblatt), 2004-09-17)


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