Zwischen Draisinen und Mitropa-Geschirr
Die 17. Auflage des Bahnhofsfestes lockte wieder einige Hundert Besucher an

Rheinsberg (jr) Udo Blankenburger war froh, dass er für das Rheinsberger Bahnhofsfest am Sonnabend noch einen Triebwagen organisieren konnte. Als der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof erfuhr, dass das ursprüngliche zugesagte Gefährt defekt und die Reparatur bis zum Wochenende nicht zu schaffen ist, hat er etliche Telefongespräche geführt, um die Situation zu retten.
„Jetzt können die Fahrten zum Bahnhof Stechlinsee am KKW-Standort starten", zeigte sich Blankenburger am Sonnabend erleichtert. Aus der „Ferkeltaxe" wurde eine „Graue Maus", wie die Fahrzeuge volkstümlich genannt werden. Der Vereinschef freute sich dass auch die 17. Auflage des Bahnhofsfestes viele Fans alter Eisenbahntechnik auf das Gelände am Bahnhof gelockt hat. An beiden Tagen nutzten viele Besucher die Möglichkeit, sich die Sammlung der Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof sowie die Fahrzeuge und Exponate zur Geschichte der Eisenbahn anzuschauen. Ein Blick in den ehemaligen Lokschuppen, in dem der Verein seine besonderen „Schätze" aufbewahrt, war ein Muss für die Technikfans.
Eröffnet wurde das Fest, das wieder von den rund 30 Vereinsmitgliedern und etlichen Helfern organisiert wurde, mit den Kyritz Musikanten. Besonders beliebt waren die Sonderfahrten zum Bahnhof Stechlinsee mit einem Dieseltriebwagen. Das Gefährt, das der hanseatischen Eisenbahn GmbH gehört, wurde von Bert Fetzer gesteuert und fuhr im Stundentakt zum stillgelegten Kernkraftwerk. Außerdem war ein Triebwagen der Berliner Eisenbahnfreunde mit 90 Gästen aus der Hauptstadt zum Bahnhofsfest gekommen.
Wer keine Angst hatte, konnte sich mit einem Hubsteiger in die Höhe befördern lassen und das Bahnhofsgelände aus der Vogelperspektive betrachten. Beliebt waren auch die Fahrten mit der Draisine. Diesmal war es Udo Blankenburger und seinen Mitstreitern gelungen, eine Hebeldraisine nach Rheinsberg zu holen. Es gab Stände mit Modellbahnbedarf, Mitropa-Geschirr, allerlei Trödel sowie Lektüre rund um die Eisenbahn und eine Tombola. Besonders erfreut zeigte sich Udo Blankenburger über die neuesten Exponate seines Vereins, eine Schwellenfräse und ein Bremsprobesignal. Für Musikalische Unterhaltung sorgten die Gruppe „Country Büfett", das Blasorchester und die Gruppe „Quietschfidel" aus Rheinsberg. Aber auch die Feuerwehr, die ihre neue und alte Technik präsentierte, trag zum Gelingen des Festes bei. Den größten Anteil leisteten jedoch die Vereinsmitglieder: "Ohne die zahlreichen Helfer und deren Familienangehörige ist so ein Fest nicht zu stemmen", so Udo Blankenburger.
Jürgen Rammelt
(RA, 2015-09-01)


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