Stählerner Koloss als Pförtner
Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof bereitet sich auf das große Fest vor

RHEINSBERG. Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen zum Rheinsberger Bahnhofsfest. Zwei unterhaltsame Tage rund um die Eisenbahn erwarten die Besucher am letzten August-Wochenende.
Gestern sahen sich die Ferienspiel-Kinder vom Haus der Begegnung schon mal einige der neuen Exponate an. Sie bestaunten die 3,8 Tonnen schwere Achse samt Rädern, die von einer Dampflok stammt. Erst seit kurzem steht sie auf dem Gelände der Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof (AG).
AG-Vorsitzender Udo Blankenburger ist stolz auf das Schmuckstück, das einige Vereinsmitglieder bereits teilsaniert haben: „Die Achse stand lange Zeit am Wittstocker Bahnhof und war schon stark verrostet." Eine Nachfrage der Lokfans bei der Deutschen Bahn AG ergab, dass diese keinen Wert mehr auf die alte Achse legt. Wer das Museum der Bahnfreunde besucht, wird durch die kolossale Achse an der neuen Zufahrt bestens auf das Thema der Exposition eingestimmt.
Für Sonnabend, 30. August, und Sonntag, 31. August, hofft die AG auf viele Besucher. Jeweils von 10 bis 18 Uhr findet das Fest statt. Modellbahnfans sollen diesmal ganz besonders auf ihre Kosten kommen. Wird doch in den Hallen der einstigen Arzneimittelfabrik Berlin-Chemie gegenüber vom Bahnhof eine mit viel Liebe gestaltete Großanlage des Vereins Remag aus Berlin zu sehen sein. Dieser hat Bahnstrecken auf dem Gebiet des heutigen Kreises Ostprignitz-Ruppin nachempfunden. Besonders sehenswert wird das Ganze, weil die Bahnrouten samt Loks und Waggons im Zustand von vor 100 Jahren präsentiert werden.
Der Verkehrsverein Rheinsberger Seenkette wird wieder mit einem Stand präsent sein, an dem sich Kinder lustig schminken lassen können. Wer den heutigen Sackbahnhof, an dem früher die Strecke nach Flecken Zechlin abzweigte, schon immer mal von oben aufnehmen wollte, erhält dazu Gelegenheit. Mit der Hebebühne können Interessierte 30 Meter in die Höhe fahren, um Bahnhof und Gleise sowie das Museum aus luftiger Höhe zu sehen oder per Foto beziehungsweise Video für spätere Generationen festzuhalten.
Auch der alte Triebwagen, viel besser bekannt als Ferkeltaxe, darf noch einmal einen großen Tag erleben, wenn er zwischen Bahnhof und Kernkraftwerk pendelt. Auch dabei besteht die Möglichkeit, Fotos zu machen. Wem all dies noch nicht genug für einen Besuch ist, der hat vielleicht Interesse an der Übung des Technischen Hilfswerkes am Sonnabend oder der Präsentation der Prinzenstädter Feuerwehr am Sonntag. Dabei wird auch der vor einem halben Jahr in Dienst gestellte Hubretter der Wehr präsentiert.
Holger Rudolph
(Ruppiner Anzeiger, 2008-08-00)


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