Blickfang Kö und „Roter Brummer
13. Bahnhofsfest in Rheinsberg / Andreas Franke lenkte RB 54-Triebwagen zum KKW-Bahnhof Stechlinsee

RHEINSBERG. Am Wochenende fand das 13. Bahnhofsfest statt. Die Arbeitsgemeinschaft Rheinsberger Bahnhof und der Heimatverein Rheinsberger Seenkette hatten zu dem Fest eingeladen.
Das Fest hatte wieder viel zu bieten. Einige Gäste genossen nur die Musikrhythmen, so unter anderem des schwedischen Orchesters Höganäs Musikkar, der Gruppe Country Büffet oder des Nachwuchsblasorchesters der Kreismusikschule.
Den Rheinsberger Siegfried Schneider interessierte mehr. Bereits im vergangenen Jahr sei er mit dem nostalgischen Schienenbus gefahren und habe es sehr genossen, erinnerte sich Schneider. Nun wollte er sich die Fotoausstellung im U-Bahnwagen von 1927 über die historische Stechlinseebahn, die von Gransee nach Neuglobsow führte, anschauen und anschließend die Musik genießen. Er berichtete, dass er gerne Bahn fahre, schon der Umwelt zuliebe. Die Schweiz habe er auch schon bereist - mit der Schweizer Bergbahn.
Andere Gäste besichtigten die Kleinlok Kö aus dem Jahre 1934, traten bei der Fahrrad-Draisine auf einem anderen Gleis kräftig in die Pedale oder besuchten den Lokschuppen, wo Geschichtliches zu den S- und U-Bahnen in Berlin und historischen Eisenbahnkleinteilen zu erfahren war.
Andere Festbesucher waren aus Berlin-Gesundbrunnen mit dem Uerdinger Schienenbus, auch bekannt als „Ferkeltaxe" oder „Roter Brummer", angereist, wie die Fest-Besucherinnen Petra Endruschat und Marianne Senger aus Berlin. Sie hatten von dem Bahnhoffest von der Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange 73 erfahren. Der Verein organisiert regelmäßig Reisen in das Berliner Umland. Die beiden Frauen waren von der Nostalgietour sehr angetan. Besonders begeistert hat sie die wunderbare Aussicht durch die riesigen Panoramafenster des fahrenden Museumsstücks. Später wollten sie bei einer Stadtführung Rheinsberg erkunden und sich die Fahrt mit dem Schienenbus zum KKW-Bahnhof Stechlinsee nicht entgehen lassen.
Diese Fahrten wurden am Sonntag fortgesetzt - wenn auch nicht im ursprünglich geplanten Umfang. Am Montag vergangener Woche hatten die Veranstalter erfahren, dass der eingeplante Triebwagen der Neustrelitzer Hafenbahn nicht einsetzbar sein würde - und sie hatten sich bei der Deutschen Bahn um ungewöhnlichen Ersatz bemüht: Der Zug, der sonst als Regionalbahn (RB) 54 verkehrt, pendelte in der Mittagspause zweimal zum KKW-Bahnhof Stechlinsee. Zur Freude der Bahnenthusiasten stimmte neben dem KKW-Eigner auch die DB Regio am vergangenen Donnerstag zu.
Gefahren wurden die zwei GTW-646-Triebwagen von Andreas Franke, der als Lokführer bei der Prignitzer Eisenbahn nicht nur über die nötige Lizenz, sondern auch über Ortskenntnis verfügt. Mit 40 Kilometer pro Stunde zuckelten die zwei Wagen zum alten KKW.
Antje Fricke und Ingmar Höfgen
(Ruppiner Anzeiger, 2011-08-29)


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